Fr. 36.60

Die Ukraine in Europa - Traum und Trauma einer Nation

Deutsch · Taschenbuch

Versand in der Regel in 1 bis 3 Arbeitstagen

Beschreibung

Mehr lesen

Deutschland, Russland, Ukraine - das war immer und ist eine schwierige Ménage à trois. Eingeklemmt zwischen Habsburg und Russland war der Ukraine eine eigenständige Existenz meist verwehrt. Dabei haben - durch die Schuld des Zweiten Weltkrieges und dann durch den Eisernen Vorhang - die Deutschen viele enge Beziehungen wie auch Verstrickungen zur Ukraine und Galizien fast gänzlich vergessen. Welch komplexes Beziehungsgeflecht zwischen diesen drei Territorien existiert, dämmert erst jetzt durch die Katastrophe des Krieges. Franziska Davies komponiert einen Essayband, der Geschichte und Gegenwart dieser Beziehungen aufzeigt: Die imperiale Überheblichkeit von Russen wie Habsburgern, nationalistische Sünden aller Akteure, die Phantomschmerzen Putins nach einem untergegangenen Imperium, die Fehler und Fehleinschätzungen des Westens, der NATO und Deutschlands. Versammelt werden mit dem Thema engstens verbundene, hoch engagierte Historikerinnen und Publizisten aus Deutschland und der Ukraine.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung. Von Kolonialismus und Arroganz. Zur deutschen Debatte über die Ukraine und Russland 7
Franziska Davies
Vorwürfe und Vorbehalte. Ukrainische Wahrnehmungen Deutschlands 25
Jurko Prochasko
Die Vereinbarung von Perejaslav 1654. Wiedervereinigung zweier "Brudervölker" oder Wurzel des Konflikts? 44
Julia Herzberg
Das Erbe imperialer Politik. Die verhängnisvollen Auswirkungen des deutschen Russlandkomplexes in Ostmitteleuropa 62
Martin Aust
Russischer und ukrainischer Nationalismus und die Ursprünge antiukrainischer Feindbilder im 19. Jahrhundert 82
Fabian Baumann
Die "ukrainische" Habsburgermonarchie 101
Jana Osterkamp
Russifizierung, Verfolgung und Genozid. Ist die Ukraine eine ehemalige russische Kolonie? 118
Moritz Florin
Die Ukraine im Zeitalter der Massengewalt. Terror und Besatzungsherrschaft 1937-1947 144
Bert Hoppe
"I am not a victim. I am a survivor. I am a fighter." Stärke und Resilienz ukrainischer Frauen im derzeitigen Krieg 162
Oleksandra Bienert
Am Rande des Abgrunds. Der Holodomor 1932-33 und was wir noch nicht darüber wissen 186
Andrii Portnov
Polen und die Ukraine. Geschichte einer Versöhnung? 193
Kornelia Konczal
Zwischen der "Zeit der Nation" und der "Zeit des Feminismus". Die Ukraine und das prodemokratische Belarus im Kampf für Demokratie 217
Olga Shparaga
Neoimperiale Fantasien. Wie "Neu-Russland" von der Utopie des 18. zur Dystopie im 21. Jahrhundert wurde 232
Boris Belge
Ukrainischer Jude. Eine Geschichte, die eigentlich nicht hätte passieren können 248
Vladyslava Moskalets
Radikaler ukrainischer Nationalismus. Geschichte und Gegenwart 262
John-Paul Himka
Tatarische Traumata, russische Mythen und die Ukraine. Zur Geschichte der Krym 279
Franziska Davies
Hoffnungen, Enttäuschungen und Radikalisierung. Russland, Putin und "der Westen" 305
Jens Siegert
Karte 326
Anmerkungen 328
Die Autorinnen und Autoren 359

Über den Autor / die Autorin

Dr. Franziska Davies ist in Düsseldorf geboren. Sie wurde an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert, wo sie Osteuropäische Geschichte lehrt. Zu ihren Forschungs- und Publikationsschwerpunkten zählt die moderne Geschichte Russlands, Polens und der Ukraine.

Zusammenfassung

Die Ukraine – ein Teil unserer europäischen Geschichte
Eingeklemmt zwischen Habsburg und Russland blieb der Ukraine im Lauf der Geschichte meist das Recht auf Selbstbestimmung verwehrt. In Deutschland spielten dabei spätestens seit Russlands Krym-Annexion von 2014 historische Mythen und abenteuerliche Geschichtsauslegungen eine zentrale Rolle. Welch komplexes Geflecht zwischen den Territorien besteht, erkennen Deutschland, der Westen und die NATO erst seit der Katastrophe des Ukraine-Krieges im Zuge der russischen Totalinvasion von 2022. Warum galt die Ukraine vielen so selbstverständlich als Teil der russischen Geschichte, während ihre Verflechtungen mit Polen, Belarus, der Habsburger Monarchie, aber auch Deutschland kaum gesehen wurden?

  • Das neue Buch von Franziska Davies, der Trägerin des Bayerischen Buchpreises 2022
  • Mit Beiträgen internationaler Historiker:innen und Publizist:innen
  • Historisches Hintergrundwissen zur aktuellen politischen Lage
  • Der fundierte Blick auf die Ukraine jenseits von imperialen Mythen
Warum war das Land so lange ein blinder Fleck für Deutschland?
Erst jetzt scheinen viele Deutsche die Ukraine neu zu entdecken und stellen erschrocken fest, wie wenig sie über das Land wissen. Franziska Davies liefert einen wichtigen Essayband, der Geschichte und Gegenwart dieser Beziehungen aufzeigt: Die Ukraine als Teil der Habsburger-Monarchie, imperialistische Denkmuster oder schlichte Ignoranz der Ukraine gegenüber, Nationalismus in Russland und in der Ukraine, die Geschichte der Krym, Putins imperiale Visionen, das Verhältnis der Ukraine zu Belarus, zu Polen oder auch die Situation der Frauen in und aus der Ukraine. Versammelt werden mit dem Thema engstens verbundene, hoch engagierte Historiker:innen und Publizist:innen.

Produktdetails

Mitarbeit Franziska Davies (Herausgeber)
Verlag wbg Theiss
 
Sprache Deutsch
Produktform Taschenbuch
Erschienen 01.03.2024
 
EAN 9783806245653
ISBN 978-3-8062-4565-3
Seiten 360
Abmessung 146 mm x 28 mm x 216 mm
Gewicht 488 g
Illustration 15 SW-Abb.
Themen Geisteswissenschaften, Kunst, Musik > Geschichte > Zeitgeschichte (1945 bis 1989)
Sachbuch > Geschichte > Zeitgeschichte (1945 bis 1989)

Konflikt, Nationalismus, Internationale Politik, Osteuropa, NATO, Verstehen, Imperialismus, Warschauer Pakt, Polen, Europäische Geschichte, Eiserner Vorhang, Putin, Politik und Staat, Genozid, Ostmitteleuropa, Ukraine-Krieg, Neu-Russland

Kundenrezensionen

Zu diesem Artikel wurden noch keine Rezensionen verfasst. Schreibe die erste Bewertung und sei anderen Benutzern bei der Kaufentscheidung behilflich.

Schreibe eine Rezension

Top oder Flop? Schreibe deine eigene Rezension.

Für Mitteilungen an CeDe.ch kannst du das Kontaktformular benutzen.

Die mit * markierten Eingabefelder müssen zwingend ausgefüllt werden.

Mit dem Absenden dieses Formulars erklärst du dich mit unseren Datenschutzbestimmungen einverstanden.