Fr. 33.50

Die Wahrheiten meiner Mutter - Roman

Deutsch · Fester Einband

TIPP

Versand in der Regel in 1 bis 3 Arbeitstagen

Beschreibung

Mehr lesen

»Ein erschütternder und zwingender Roman über das gespannte Band zwischen Töchtern und Müttern.« The New York Times Book Review
Johanna ist keine gute Tochter. Um sich zu retten, hat sie die Familie verlassen. Jetzt, dreißig Jahre später, ist sie wieder zu Hause. Sie sucht Nähe, sie will den Kontakt zur Mutter erzwingen, doch die verweigert sich kühl jeder Annäherung. Heimgesucht von den Erinnerungen an die Kindheit zieht Johanna sich in eine einsame Hütte am Fjord zurück, wo es an ihr ist, die Verhältnisse zu ordnen und sich aus den familiären Zwängen zu befreien.

Vigdis Hjorth erzählt drastisch von unseren zerrütteten Beziehungen, von Sehnsucht und Enttäuschung und davon, wie man der Vergangenheit begegnet, ohne sich selbst aufzugeben. »Eine der herausragendsten Autorinnen Norwegens.« The New Yorker

Über den Autor / die Autorin

Vigdis Hjorth, 1959 in Oslo geboren, ist eine der meistrezipierten Gegenwartsautorinnen Norwegens. Sie ist vielfache Bestsellerautorin, wurde für ihr Werk unter anderem mit dem norwegischen Kritikerprisen und dem Bokhandlerprisen ausgezeichnet und war für den Literaturpreis des Nordischen Rates, den National Book Award sowie den International Booker Prize nominiert. Im Herbst 2023 erschien bei S. FISCHER 'Die Wahrheiten meiner Mutter', im Frühjahr 2024 der Roman 'Ein falsches Wort'. Nach Stationen in Kopenhagen, Bergen, in der Schweiz und in Frankreich lebt Vigdis Hjorth heute in Oslo.
Dr. Gabriele Haefs, geboren 1953, studierte Sprachwissenschaft in Bonn und Hamburg. Sie übersetzt aus dem Norwegischen, Dänischen, Schwedischen, Englischen, Niederländischen und Gälischen, u.a. Werke von Jostein Gaarder, Håkan Nesser und Anne Holt. 


Bericht

[..] in einer glasklaren und direkten, wunderbaren Sprache Südwestrundfunk/Lesenswert 20231213

Produktdetails

Autoren Vigdis Hjorth
Mitarbeit Gabriele Haefs (Übersetzung)
Verlag S. Fischer Verlag GmbH
 
Originaltitel Er mor død
Sprache Deutsch
Produktform Fester Einband
Erschienen 27.09.2023
 
EAN 9783103975123
ISBN 978-3-10-397512-3
Seiten 400
Gewicht 499 g
Themen Belletristik > Erzählende Literatur > Gegenwartsliteratur (ab 1945)

Familie, Natur, Kindheit, Beziehung, Mutter-Tochter-Beziehung, Tochter, Norwegen, Künstlerin, Mutter, Oslo, anspruchsvolle Literatur, Erzählerisches Thema: Identität / Zugehörigkeit, Themen, die sich speziell an Frauen und/oder Mädchen richten, Nominierung International Booker Prize

Kundenrezensionen

  • Tiefgehend und ungewöhnlich

    Am 23. November 2023 von Nina S. geschrieben.

    Johanna ist in ihren 60ern und zieht nach vielen Jahrzehnten zurück in ihr Heimatland Norwegen. In die Stadt, in der ihre Mutter lebt. Nur etwa 4 Kilometer entfernt von ihrer Wohnung. Zu ihrer Mutter hat sie seit Jahren keinen Kontakt mehr. Auf ihre Anrufe und ihre Briefe wird nicht reagiert. Schuld sind ein alter Streit und viele Missverständnisse. Johanna durchlebt in "Die Wahrheiten meiner Mutter" die wichtigsten Momente ihrer Kindheit, sucht Erklärungen für das Verhalten ihrer Mutter, sucht nach Versöhnung und nach Verständnis. Der Schreibstil der Autorin ist dabei ungewöhnlich, aber tiefgreifend. Die Sätze sind lang, die Abschnitte meist kurz und es gibt keine wörtliche Rede mit Satzzeichen. Doch gerade dieser Schreibstil passt sehr gut zu dem inneren Monolog der Protagonistin. Mit vielen Gedanken und Erfahrungen, die Johanna antreiben, kann sich die Leserin oder der Leser identifizieren. Die beschriebene Familiendynamik bestürzt aber fasziniert gleichermaßen. Ein packendes Meisterwerk, fantastisch geschrieben.

  • Unter die Haut gehend

    Am 04. Oktober 2023 von Baffany geschrieben.

    Wie der Titel "Die Wahrheiten meiner Mutter" suggeriert, geht es in diesem Roman um die Verbindung zwischen Tochter und Mutter. Zunächst wird die Zerrissenheit von Johanna, der Hauptfigurbeschrieben, die nach fast 30 Jahren ohne Kontakt mit ihrer Mutter, mit dem Wählen ihrer Telefonnummer einen Prozess in Gang setzt. Der innere Prozess von Johanna wird detailreich dargestellt. Hierzu schreibt die Autorin die Gedanken von Johanna in einem an ein Tagebuch angelehnten Stil nieder. Dieses Stilmittel ermöglichte es mich in die Situation von Johanna hineinversetzen zu können. Eine über 50 jährige Tochter, die über Mutterverlust nachdenkt und selbst mit Vielen noch nicht in sich im Reinen ist. Sie ist ausgewandert und eine berühmte Künstlerin geworden. 30 Jahre ist sie ihren vermeintlich eigenen Weg gegangen. Beruflichbedingt ist sie in ihren Heimatort zurückgekehrt, was eine Aussprache mit der Familie ermöglichen könnte. Die letzten Jahre gab es zwischen ihr und ihrer jüngeren Schwester ebenfalls keinen Kontakt. Der Vater ist zwischenzeitlich verstorben. Wieso hat sie sich all die Jahre selbst nicht bei ihrer Familie gemeldet? Wie geht sie mit den Erinnerungen um, die nun präsent werden? Wer konnte und kann sich wie entwickeln? Die Wahrnehmung, Bewertungen von Johanna, ihre Aktionen und Tagträume über ihre Mutter und Schwester sind der überwiegende Inhalt des Buches. Ihr immer intensiver werdendes Bedürfnis klären und sich erklären wollen und erinnernte Fragmente zu einem für sich stimmiges Bild zusammen setzen zu wollen, waren für mich streckenweise anstregend und irritierend. Es war für mich dennoch jederzeit interessant die Entwicklung, die sich die Autorin für ihre Hauptfigur erdacht hat, zu lesen. Die im Roman aufgezeigte Auseinandersetzung mit innerfamiliären Geheimnissen, Überspielen und Interpretationen, könnten an jedem Ort stattfinden, das macht diesen - toll geschriebenen - dramatischen Roman universell. Als Ort der Handlung wählte die Autorin Vigdis Hjoth ihr Heimatland Norwegen. Aus meiner Sicht spiegelt sich dies im Cover wieder. Die Beschreibung der Landschaft gefällt mir gut und gab einen Ruhepol zur intensiv beschriebenen Seelenqual. Vigdis Hjoth ist eine talentierte Autorin und dies unkonventionelle und mutige Buch der Empfehlung wert.

  • Inhaltlich und stilistisch gewöhnungsbedürftig

    Am 22. September 2023 von SimoneF geschrieben.

    ​Wie viele Bücher in letzter Zeit widmet sich auch "Die Wahrheiten meiner Mutter" von Vigdis Hjorth den Konflikten einer Mutter-Tochter-Beziehung. Johanna ist vor über 30 Jahren Hals über Kopf mit dem Lehrer ihres Malkurses nach Amerika durchgebrannt und Künstlerin geworden, Ehe, Jura-Studium, Familie und Norwegen hinter sich lassend. Dies führte zum Bruch mit ihrer Familie, zumal sie Jahre später auch nicht zur Beerdigung ihres Vaters anreiste. Inzwischen ist Johanna eine anerkannte Malerin, die anlässlich einer Retrospektive nach Norwegen zurückkehrt und versucht, Kontakt mit ihrer Mutter aufzunehmen, die allerdings jegliche Versuche abblockt. Bereits auf den ersten Seiten merkte ich, dass es mir sehr schwer fiel, in das Buch zu finden, da mir der Schreibstil leider überhaupt nicht liegt. Johanna lässt einen als Ich-Erzählerin an ihren Gedanken teilhaben, die sich immer wieder im Kreis drehen und sich ständig wiederholen. Hierdurch empfand ich die Erzählweise als äußerst langatmig und ermüdend. Hinzu kommt, dass mir die Protagonistin immer unsympathischer wurde und sie mich zunehmend nervte. Sie wirkt extrem egoistisch, und ich konnte an manchen Stellen mehr Verständnis für ihre Familie als für sie aufbringen. Ihre Mutter wird für Johanna zu einer regelrechten Obsession, und sie stellt seitenlange Mutmaßungen über die möglichen Gedanken und Beweggründe ihrer Mutter an und dreht sich dabei im Kreis. Vielleicht bin ich auch einfach zu pragmatisch veranlagt, um dies nachvollziehen zu können. Obwohl mich die Thematik sehr interessiert, hat mich dieses Buch leider weder inhaltlich noch stilistisch überzeugt. 

  • Beeindruckender und intensiver Roman, der unter die Haut geht

    Am 12. September 2023 von Bücherfreundin geschrieben.

    Der S. Fischer Verlag hat "Die Wahrheiten meiner Mutter", den neuen Roman der norwegischen Autorin Vigdis Hjorth, veröffentlicht, der in Norwegen bereits 2020 unter dem Titel "Er mor død (Ist Mutter tot)" erschienen ist. Das Buch stand auf der Longlist für den diesjährigen International Booker Prize. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 60-jährige Ich-Erzählerin Johanna. 30 Jahre ist es her, dass die Jurastudentin, die mit einem jungen Anwalt frisch verheiratet war, einen Abendkurs in Aquarellmalerei besuchte. Sie verliebte sich in den amerikanischen Kursleiter Mark und brannte mit ihm nach Utah durch. Später kam Sohn John auf die Welt, und Johanna arbeitete erfolgreich als Malerin. Nach dem Tod ihres Mannes ist Johanna nun wieder in der Heimat, da dort eine Retrospektive ihrer Werke geplant ist. Sie bezieht eine Wohnung am Fjord, die nur 4 1/2 km von der Wohnung ihrer Mutter entfernt liegt. Später mietet sie sich zusätzlich eine kleine Blockhütte im Wald, in der Hoffnung, dort gut arbeiten zu können. Ihren plötzlichen Weggang haben die Eltern trotz erklärender Briefe von Johanna nie verstanden, ihre Berufung als Malerin nie akzeptiert. Sie finden ihre Bilder "Kind und Mutter 1 und 2" empörend und reagieren gekränkt. Als der Vater einen Schlaganfall erleidet, reist Johanna nicht in die Heimat, sie kommt auch nicht zur Beerdigung. Ihre Mutter und ihre jüngere Schwester Ruth sind so verletzt, dass sie den Kontakt zu Johanna abbrechen. Seit Johanna zurück ist, versucht sie, ihre mittlerweile 85-jährige Mutter in ihrer Wohnung anzurufen. Sie erreicht sie nicht, versucht es immer wieder. Warum geht die Mutter nicht ans Telefon? Hat Ruth ihre Nummer gesperrt? Johanna fragt per Email bei der Schwester nach und erhält keine Antwort. Auch auf ihre Briefe an die Mutter erfolgt keine Reaktion. Sie wünscht sich verzweifelt, mit der Mutter in Kontakt zu treten, um über die Vergangenheit zu sprechen, und sie beginnt, sich den Alltag der Mutter, wie er sein könnte, vorzustellen. Ihr Wunsch, sie zu sehen, ist so groß, dass sie sie heimlich beobachtet und ihr auf ihren Wegen folgt. Das Buch über den krampfhaften und verzweifelten Versuch der Wiederannäherung einer Tochter an ihre Mutter hat mich gleichermaßen gefesselt und erschüttert. Ich konnte nicht verstehen, dass eine Mutter ihre Tochter nicht sehen will, dass sie sich nicht für Johanna, deren Sohn und den Enkel interessiert. Johanna lässt nicht nur ihre Kindheit Revue passieren und sucht nach den Gründen, weshalb ihre Mutter zu der geworden ist, die sie nun ist, sie hinterfragt auch ihre eigene Vergangenheit und ihre Entscheidungen. Die Autorin schreibt in wunderbarer und intelligenter Sprache, die Kapitel sind kurz, bisweilen umfassen sie nur einen oder zwei Sätze. Die Charaktere sind authentisch und bildhaft gezeichnet. Vigdis Hjorth ermöglicht es dem Leser, intensiv in Johannas Gefühls- und Gedankenwelt einzutauchen und dabei ihren Schmerz zu erleben.  Mir hat der intensive und berührende Roman, der mich noch lange beschäftigen wird, sehr gut gefallen - absolute Leseempfehlung! 

Schreibe eine Rezension

Top oder Flop? Schreibe deine eigene Rezension.

Für Mitteilungen an CeDe.ch kannst du das Kontaktformular benutzen.

Die mit * markierten Eingabefelder müssen zwingend ausgefüllt werden.

Mit dem Absenden dieses Formulars erklärst du dich mit unseren Datenschutzbestimmungen einverstanden.