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Die Leere der Vase - Gedichte - Deutsch-Arabische Ausgabe

Deutsch, Arabisch · Fester Einband

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Beschreibung

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Wenn Novalis einmal vom schmetternden Witz der Verzweiflung sprach, dann ist das eine treffende Formulierung für die Poesie von Galal Alahmadi. Als in Saudi-Arabien aufgewachsener Jemenite hat er im ebenso ölreichen wie rassistischen Königreich die schon fast traditionelle Diskriminierung seiner Landsleute erlebt. Im vom Bürgerkrieg zerrissenen Jemen lernte er, wie politische Gewalt jede freie Debatte erstickt. Auf der Flucht durch den Mittleren Osten erfuhr er Heimatlosigkeit. Und in Deutschland, wo er seit 2016 lebt, war er mit fremdenfeindlicher Ablehnung konfrontiert.
Es ist darum kein Wunder, dass Gewalt, Heimatlosigkeit und Melancholie in Galal Alahmadis Gedichten sich in einem verlorenen Ich spiegeln. Allerdings gehen seine Texte immer nur von existenziellen Erfahrungen wie Ausweglosigkeit, Einsamkeit und Sprachlosigkeit aus, treffen aber allgemeingültige Aussagen über gesellschaftliche, politische und sogar familiäre Verhältnisse.
Seine Arbeiten stehen sowohl für die ästhetische Moderne des arabischen Landes als auch für die Zerstörungen, die der lange andauernde Krieg in den Menschen angerichtet hat. Die werden umso greifbarer als Galal Alahmadi sich mit äußerst bildstarken, häufig auch ironisch gebrochenen Metaphern an die unausweichliche Verzweiflung herantastet. Auch seine Liebesgedichte sind Ausdruck der Desorientierung, des Scheiterns, der Vergeblichkeit und zählen gerade darum zu den modernsten lyrischen Texten aus seinem Kulturkreis.

Über den Autor / die Autorin

Galal Alahmadi, geboren 1987 in Tabuk, verbrachte als jemenitischer Staatsbürger die ersten 20 Jahre seines Lebens in Saudi-Arabien. Er hat Bauingenieurswesen und Literatur im Jemen studiert, von wo er nach politischen Auseinandersetzungen zunächst nach Jordanien, dann in den Libanon floh. 2016 kam er mit einem Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung nach Deutschland, seit 2020 lebt er als Fellow des Senats mit seiner Familie in Berlin.
Galal Alahmadi zählt zu den bedeutendsten Dichtern seines Landes. 2011 wurde er mit dem ersten Preis im nationalen Dichterwettbewerb des Jemen ausgezeichnet, 2014 erhielt er den Abdulaziz-al-Maqalih-Preis für Dichtung und 2017 in Kairo den renommierten Afifi-Matar-Preis für Poesie. Im Jahr 2019 zeichneten die Stiftung Brandenburger Tor und die Allianz-Kulturstiftung ihn mit dem Torschreiberstipendium aus. Galal Alahmadi hat vier Gedichtbände auf Arabisch veröffentlicht. Einzelne Gedichte von ihm sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. Auf Deutsch erschienen Texte von ihm im Spiegel, in der NZZ, in der Sendung ZDF-Aspekte. Im Secession Verlag war er an der Anthologie Weg sein hier sein beteiligt.Leila Chammaa. geboren 1965 in Beirut, studierte Islamwissenschaft, Arabistik und Politologie an der FU Berlin. Seit 1990 übersetzt sie arabische Literatur ins Deutsche, zunächst ausschließlich Prosa, seit einigen Jahren aber auch mit Begeisterung Lyrik.Günther Orth geboren 1963 in Ansbach, hat Islamwissenschaft, Geografie und Soziologie in Erlangen, Kairo, Damaskus und im Jemen studiert und über die moderne Literatur im Jemen promoviert. Er lebt heute als Dozent, Dolmetscher und Übersetzer in Berlin.Tanja Dückers, geboren 1968 in (West)Berlin, ist Schriftstellerin, Publizistin und Literaturwissenschaftlerin und hat mehrere Romane, Erzählungsbände, Essaybände, Lyrikbände, Kinderbücher und Theaterstücke veröffentlicht. Sie schreibt regelmäßig über gesellschaftspolitische Themen, unter anderem für ZEIT Online, Tagesspiegel, Deutschlandradio, Goethe.de, Politik & Kultur, kulturaustausch, ai-journal (Amnesty International) und Jungle World. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin. Beim Projekt »weiterschreiben« für AutorInnen aus Krisengebieten ist sie die Tandempartnerin von Galal Alahmadi.

Zusammenfassung

Wenn Novalis einmal vom schmetternden Witz der Verzweiflung sprach, dann ist das eine treffende Formulierung für die Poesie von Galal Alahmadi. Als in Saudi-Arabien aufgewachsener Jemenite hat er im ebenso ölreichen wie rassistischen Königreich die schon fast traditionelle Diskriminierung seiner Landsleute erlebt. Im vom Bürgerkrieg zerrissenen Jemen lernte er, wie politische Gewalt jede freie Debatte erstickt. Auf der Flucht durch den Mittleren Osten erfuhr er Heimatlosigkeit. Und in Deutschland, wo er seit 2016 lebt, war er mit fremdenfeindlicher Ablehnung konfrontiert.
Es ist darum kein Wunder, dass Gewalt, Heimatlosigkeit und Melancholie in Galal Alahmadis Gedichten sich in einem verlorenen Ich spiegeln. Allerdings gehen seine Texte immer nur von existenziellen Erfahrungen wie Ausweglosigkeit, Einsamkeit und Sprachlosigkeit aus, treffen aber allgemeingültige Aussagen über gesellschaftliche, politische und sogar familiäre Verhältnisse.
Seine Arbeiten stehen sowohl für die ästhetische Moderne des arabischen Landes als auch für die Zerstörungen, die der lange andauernde Krieg in den Menschen angerichtet hat. Die werden umso greifbarer als Galal Alahmadi sich mit äußerst bildstarken, häufig auch ironisch gebrochenen Metaphern an die unausweichliche Verzweiflung herantastet. Auch seine Liebesgedichte sind Ausdruck der Desorientierung, des Scheiterns, der Vergeblichkeit und zählen gerade darum zu den modernsten lyrischen Texten aus seinem Kulturkreis.

Produktdetails

Autoren Galal Alahmadi
Mitarbeit Dückers Tanja (Vorwort), Leila Chammaa (Übersetzung), Günther Orth (Übersetzung)
Verlag Secession Verlag Berlin
 
Sprache Deutsch, Arabisch
Produktform Fester Einband
Erschienen 15.11.2020
 
EAN 9783966390323
ISBN 978-3-96639-032-3
Seiten 200
Abmessung 135 mm x 19 mm x 211 mm
Gewicht 379 g
Themen Belletristik > Erzählende Literatur

Deutsche Literatur, Asyl, Krieg, Lyrik, Deutschland, Verzweiflung, Bürgerkrieg, Arabisch, Jemen, Moderne, Flucht, Moderne und zeitgenössische Lyrik (ab 1900), entdecken, Heimatlosigkeit, Afifi-Matar-Preis für Poesie, Abdulaziz-al- Maqalih-Preis

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