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Im Reich der Schuhe

Deutsch · Taschenbuch

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Beschreibung

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Wie kann man den Fußstapfen des Vaters entkommen oder gar entwachsen, wenn dieser den Titel »Kaiser der Schuhe« innehat, eine Schuhfabrik sein Eigen nennt und auch sonst mit seinen Spleens recht einnehmend bis übergriffig ist? Der 26-jährige Bostoner Jude Alex Cohen - der bislang nur eine Aufgabe hatte: Sohn sein - versucht im chinesischen Foshan genau das. Auch mit Hilfe der Arbeiterin Ivy, die ihm ihr Leben und die jüngere Geschichte Chinas zeigt und Alex damit ganz neue Wege eröffnet.

Über den Autor / die Autorin










Spencer Wise, 1970 in Boston geboren, arbeitete in einer Schuhfabrik in Südchina, verfügt aber auch über berufliche Erfahrungen, die von der Ausweidung von Hühnern, dem Verkauf von Ginsu-Messern bis zur redaktionellen Arbeit bei ¿Sports Illustrated¿ und ¿Time Out New York¿ reichen. Seine Texte erscheinen in Zeitschriften wie ¿Narrative Magazine¿, ¿The Florida Review¿ oder ¿New Ohio Review¿. Wise ist Dozent für ¿Creative Writing¿ an der Universität Augusta. ¿Im Reich der Schuhe¿ ist sein Debütroman.

Zusatztext

»Liebesgeschichte, Vater-Sohn-Beziehung, Identitätssuche, Globalismus- und Kapitalismuskritik – das ist Spencer Wises tragisch-komisches, empathisch und glänzend erzähltes Debüt.«

Bericht

»Ein gefühlvoller Roman über ein wichtiges Thema, das viele von uns im wahrsten Sinne des Wortes am Fuß haben.« Stefan Keim / WDR 4 WDR 4

Produktdetails

Autoren Spencer Wise
Mitarbeit Sophie Zeitz (Übersetzung)
Verlag Diogenes
 
Originaltitel The Emperor of Shoes
Sprache Deutsch
Produktform Taschenbuch
Erschienen 26.05.2021
 
EAN 9783257300796
ISBN 978-3-257-30079-6
Seiten 400
Abmessung 130 mm x 28 mm x 213 mm
Gewicht 382 g
Themen Belletristik > Erzählende Literatur > Gegenwartsliteratur (ab 1945)

Globalisierung, Deutsche Literatur, Kapitalismus, Armut, Demokratie, Vater-Sohn-Beziehung, China, Kulturrevolution, erste Hälfte 21. Jahrhundert (2000 bis 2050 n. Chr.), Fabrik, jüdisch, entspannen, Generationenkonflikt, Liebesgeschichte, Aufstand, Debüt, Revolutionäre Gruppen und Bewegungen, Imperium, Amerikaner, Luxushotel, Väter und Söhne, Fabrikarbeiter, Schuhmacherin, Guangdong Provinz

Kundenrezensionen

  • Kaiser der Schuhe

    Am 25. Juli 2021 von Barbara Bayer geschrieben.

    Alex Cohen soll mit 26 in das Schuhimperium seines Vaters in China einsteigen. Dabei gerät er zwischen die Fronten seines übermächtigen Vaters, der chinesischen Arbeiterin Ivy und der Politik Chinas. Das Cover ist schön gestaltet, passt im Gegensatz zum Titel jedoch in meinen Augen nicht optimal zum Inhalt. Sehr eindringlich beschreibt Spencer Wise den Vater-Sohn-Konflikt, der durch das Leben und Arbeiten in einem fremden Land noch deutlicher hervortritt. Während der Vater vieles in China verabscheut, steht sein Sohn den Dingen deutlich offener gegenüber. Im Gegensatz zur Person des Vaters wird einem Alex Cohen im Verlauf des Romans immer sympathischer, je mehr er versucht, seinen eigenen Weg zu gehen. Diese Entwicklung ist spannend zu verfolgen. Sehr interessant sind die Beschreibungen über die Zustände in den Fabriken in China und über die jüngere Geschichte. Hier steht die junge Fabrikarbeiterin Ivy stellvertretend für eine Generation, die sich nach dem Massaker auf dem Tian'anmen-Platz in Peking nicht mehr alles gefallen lassen will. Ein interessantes Debüt von Spencer Wise, bei dem man den Eindruck hat, dass er viele eigene Erfahrungen in seinen Roman hat einfließen lassen. Eine Leseempfehlung für alle, die gute Unterhaltung mit einem geschichtlichen und kulturellen Hintergrund zu schätzen wissen.

  • Ein guter Einblick hinter die Kulissen einer chinesischen Schuhfabrik

    Am 03. Juli 2021 von Königstiger geschrieben.

    Der Roman "Im Reich der Schuhe" von Spencer Wise handelt von dem Protagonisten Alex Cohen, der eines Tages die Schuhfabrik seines teils sehr autoritären Vaters übernehmen soll und zunächst mit 26 Jahren in das Geschäft als Teilhaber einsteigt. Dabei muss er sich mit den schwierigen Arbeitsbedingungen für die chinesischen Arbeiter auseinandersetzen, lernt gleichzeitig die starke und kluge Ivy lieben, die ihn auf seinem Weg unterstützen wird, und wird auch mit anderen Aspekten der chinesischen Kultur konfrontiert. Kurzum: Eine spannende Geschichte, die nicht nur sehr authentisch, sondern zugleich recht locker, manchmal etwas amüsant, manchmal eher ernst geschrieben ist. Auch für Leser, die sich bislang mit der Thematik und China allgemein noch wenig auseinandergesetzt haben durchaus ein lohnenswerter Roman und eine klare Leseempfehlung meinerseits.

  • Visionen und Revolutionen

    Am 19. Juni 2021 von amara5 geschrieben.

    Ein Sohn übernimmt die florierende Firma des tonangebenden Vaters im Ausland – da sind Konflikte und Reibereien vorprogrammiert. Noch explosiver wird es, wenn es eine Schuhfabrik in Südchina ist, in denen Wanderarbeiter ausgebeutet werden, um die Maschinerie des großen Gewinns laufen zu lassen. So geschieht es in Spencer Wise’ Debütroman „Im Reich der Schuhe“ – der junge Bostoner Jude Alex Cohen unterzeichnet die Nachfolge für seinen Vater, stolpert aber von einem Gewissenskonflikt in den nächsten, je tiefer er in die Strukturen und prekären Arbeitsbedingungen der Fabrik blickt. Er verliebt sich Hals über Kopf in Ivy, eine kluge Arbeiterin in der Fabrik, die aber mysteriös in geheime revolutionäre Pläne verwickelt zu sein scheint. Durch ihre Augen nimmt Alex Chinas Kultur und Politik ganz anders wahr, lernt viel über sich, über das Land, aber auch über Globalisierung und Kapitalismus dazu. Als eine Arbeiterin aus Verzweiflung Selbstmord begeht, muss sich Alex zwischen Loyalität und Moral entscheiden: Gibt es visionäre, neue Wege, um Arbeiter in China mehr zu schützen und den Output trotzdem gewinnträchtig zu halten? Wird er seinen Vater in Bredouille bringen müssen? Und wie weit geht er für Ivy, die vor Jahren das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens miterlebt hat? Spencer Wise hat ausgiebig sowie präzise recherchiert und bringt eigene Erfahrungen aus einer Schuhmacher-Familie mit – das merkt man seinem gesellschaftskritischen Debüt beim Lesen an: Es braucht ein bisschen Durchhaltevermögen, bis die episch, nüchtern und detailreich erzählte Geschichte spannend wird und sich feinfühlig entfaltet – in Dialogen und auch in der Weiterentwicklung des Protagonisten. Dafür kommt Chinas Kultur und mordernes Leben in allen Facetten szenisch und atmosphärisch zum Vorschein und auch die sehr deprimierenden Aspekte von Ausbeute, Korruption und Unterdrückung werden nicht ausgespart. Es ist eine lehrreiche, hochwertig und schwarzhumorig geschriebene Geschichte, die länger nachhallt und über das nächste Paar Schuhe und dessen Produktion in Billiglöhnländern nachdenken lässt. Es ist aber auch eine bissig formulierte und eindringliche Geschichte über Mut, Idealismus, Visionen zur Veränderung, Liebe und einem Vater-Sohn-Konflikt, das Aufeinanderprallen von Tradition und Moderne, sozialer Widerstand sowie das Ausbrechen aus Konventionen. Und bei allem schwingt ab der Hälfte diese subtil eingebaute Spannung mit, wer Ivy wirklich ist. Sehr gute und eloquente Unterhaltung mit ernsten Themen, die durch den scharfen Witz des Autors und einem optimistisch gestimmten Ende aufgelockert werden. „Selbst wenn ich eine Rede hielt, würden die Arbeiter weiter leiden. Das war der globale Kapitalismus. Man konnte die Maschine nicht einfach abstellen. Sie lief seit hunderten von Jahren. Eine Notbremse gab es nicht.“ S. 301

  • Andere Wege gehen

    Am 15. Juni 2021 von bobbi geschrieben.

    Der junge Alex Cohen tritt in die Fußstapfen seines dominanten Vaters und übernimmt eine große, gewinnbringende Schuhfabrik in Südchina. Doch schon bald kommt er in Interessens- und Gewissenskonflikte, je mehr er über die prekären Arbeitsbedingungen der Arbeiter vor Ort erfährt. Zudem verliebt er sich in die schlaue Ivy, eine engagierte Wanderarbeiterin, die auch in einer Aktivistengruppe tätig ist und für bessere Bedingungen kämpft. Unterstützt er seine neue Liebe oder bleibt er seinem Vater und dessen Linien treu? Spencer Wise schreibt fast dokumentarisch und baut seine dichten Protagonisten sehr detailliert auf – die Atmosphäre in China sowie in der Fabrik, unterschiedliche Weltanschauungen und Lebensstile beschreibt Wise sehr bildhaft, präzise und eindringlich. Der Roman gewinnt zwar nur langsam an Fahrt, zeigt aber gut recherchiert die Krux und das Ungleichgewicht zwischen Fabrikarbeit, Kapital und Ausbeute sowie inneren Konflikten bei Veränderungen. Wie Alex idealistisch startet, aber an Komplikationen und Moralvorstellungen scheitert und für beide Fronten kämpft, bewegt und regt zum weiteren Nachdenken über Konsumverhalten, Globalisierung und Arbeitsbedingungen auf der ganzen Welt an. Wise webt dabei ernste wie auch humorvolle Aspekte sowie jede Menge Eindrücke aus der chinesischen Kultur in seine hochwertig, pfiffig und nonchalant erzählte Geschichte ein. Ein unterhaltsamer Roman mit versöhnlichem Ende, der zugleich sehr nachdenklich stimmt – über die Politik Chinas, unsere kapitalistische Gesellschaft und die harte Realität von billigen Arbeitskräften, hinter denen einzelne menschliche Schicksale stecken.

  • Eine vielschichtige Überraschung

    Am 08. Juni 2021 von Karolina geschrieben.

    Der 26jährige Bostoner Jude Alex Cohen lebt seit Jahren im chinesischen Foshan. Sein Vater betreibt hier eine erfolgreiche Schuhfabrik, die natürlich in der Familie bleiben soll, weshalb Alex in die Firmengeschäfte eingeführt werden soll. Sein Vater ernennt ihn daraufhin zum Geschäftspartner, schnell wird jedoch deutlich, dass er eigentlich nicht bereit ist, auch nur einen kleinen Teil seiner Macht zu teilen. Alex verliebt sich in Ivy, eine Arbeiterin in der Schuhfabrik, die im schnell die Augen für das Leben in China und die Gegebenheit außerhalb seines privilegierten Lebens in der Schuhfabrik öffnet. Ivy ist Menschenrechtsaktivisitin, die ihre Schwester bei den Protesten auf dem Platz des himmlischen Friedens verloren hat. Seitdem setzt sie sich für die Menschen- und Arbeitsrechte in China ein und es gelingt ihr, Alex davon zu überzeugen, dass die Gegebenheiten in der Schuhfabrik drastisch verändert werden müssen. Während Alex davon überzeugt ist, dass die Arbeitsrechte gestärkt werden müssen, möchte sein Vater unbedingt am alten, ausbeuterischen System festhalten. Doch der Konflikt zwischen Vater und Sohn spitzt sich weiter zu und scheint zu eskalieren. Der Einstieg ins Buch war eine Herausforderung. Der Schreibstil konnte mich am Anfang nicht fesseln und es hat gedauert, bis ich mich an die verschiedenen Personen gewöhnt habe. Aber nach der etwas langwierigen Einarbeitung in das Werk war ich gefesselt und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Dem Autor ist eine gelungene Mischung zwischen Liebesroman und Gesellschaftskritik gelungen. Als Leser erhält man einen faszinierenden Blick in den Stand der Menschen- und Arbeitsrechte in China. Dadurch, dass diese in den letzten Monaten auch immer häufiger in der Presse thematisiert wurden, hat „Im Reich der Schuhe“ eine sehr faszinierende Aktualität und somit absolut lesenswert. Ich rate allen LeserInnen, das Buch nicht aus der Hand zu legen, auch wenn der Einstieg etwas langatmig ist.

  • Zwei Welten prallen aufeinander

    Am 02. Juni 2021 von Me.Kristin geschrieben.

    In dem Buch "Im Reich der Schuhe" prallen zwei Welten aufeinander: die des jungen Erben eines Familienunternehmens, Alex, und die der ebenfalls jungen Aktivistin Ivy. Beide machen sich viele Gedanken um das "Reich der Schuhe", da sich ihr Beruf darum dreht, jedoch sind diese Gedanken zunächst an völlig unterschiedlichen Punkten angesiedelt. Alex ist hin und hergerissen zwischen der Tradition des Familienunternehmens, allen voran sein Vater, und zwischen Ivy. Durch die Ich-Erzählweise aus Alex Sicht, bekommen wir viel von seinen Gedanken und Gefühlen mit, aber wenig von Ivys. Das wirft auch beim Lesen häufig mal Fragen über ihr Handeln oder ihre Absichten auf und verstärkt auch die Spannung. Besonders gut hat mir gefallen, dass man neben dem Hauptkonflikt viel über andere Kulturen lernt. So spielt die Handlung im Jahr 2015 in Südchina und die Familie des Protagonistin Alex vertritt den jüdischen Glauben. Durch diese geballte Ladung an Inhalt hätte dieses Buch für mich ein paar Seiten mehr haben können, da der ein oder andere Aspekt meiner Meinung nach etwas zu kurz kommt.

  • Generationenkonflikte und Einblicke in die chinesische Kultur

    Am 30. Mai 2021 von anonym geschrieben.

    Die Geschichte ist im Jahr 2015 in Südchina angesiedelt. Der jüdische Amerikaner Fedor Cohen betreibt dort eine Schuhfabrik. Sein Wort ist Gesetz. Seinen 26 Jahre alten Sohn Alex holt er als Partner in das Familiengeschäft. Dieser erkennt, dass die Produktion nicht mehr zeitgemäß ist. Durch seine Bekanntschaft mit der Fabrikarbeiterin und Aktivistin Ivy wird er darauf gestoßen, unter welch unmenschlichen Arbeitsbedingungen die Wanderarbeiter tätig sind. Er hat neue Ideen. Es bahnt sich ein Vater-Sohn-Konflikt an. Ivy wiederum will Alex auf ihre Seite ziehen. Das Buch ist wirklich lesenswert. Es vermittelt viele Kenntnisse über den jüdischen Glauben sowie chinesische Kultur und Traditionen. Hilfreich wäre ein Glossar zu den benutzten jüdischen und chinesischen Begriffen gewesen. 25 Jahre nach den Ereignissen auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking wird China als ein Ort dargestellt, der reif ist für Demokratie, aber von wenigen kontrolliert wird, die jedes Mittel benutzen, um ihre Position beizubehalten. Im Wesentlichen dreht sich der Roman um zwei Beziehungen. Zum einen um die zwischen Vater und Sohn. Alex ist äußerst loyal und versucht sehr behutsam das zu ändern, wofür sein Vater steht. Alles, was er will, ist, dass sein Vater stolz auf ihn ist. Fedor wird nicht gerade als ein liebenswerter Mensch dargestellt. Dennoch respektieren sie sich. Zum anderen um die zwischen Alex und Ivy, die bis zum Schluss ein Rätsel bleibt und bei der man sich fragt, ob sie Alex nur manipuliert. Ein viel versprechender Debütroman.

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