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Shuggie Bain - Booker Preis 2020

Deutsch · Fester Einband

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Beschreibung

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Für seinen Roman "Shuggie Bain" wurde Douglas Stuart mit dem Booker Preis 2020 ausgezeichnet. "Das beste Debüt, das ich in den letzten Jahren gelesen habe." (Karl Ove Knausgård) "Dieses Buch werdet ihr nicht mehr vergessen." (Stefanie de Velasco)

Shuggie ist anders, zart, fantasievoll und feminin, und das ausgerechnet in der Tristesse und Armut einer Arbeiterfamilie im Glasgow der 80er-Jahre, mit einem Vater, der virile Potenz über alles stellt. Shuggies Herz gehört der Mutter, Agnes, die ihn versteht und der grauen Welt energisch ihre Schönheit entgegensetzt, Haltung mit makellosem Make-up, strahlend weißen Kunstzähnen und glamouröser Kleidung zeigt - und doch Trost immer mehr im Alkohol sucht. Sie zu retten ist Shuggies Mission, eine Aufgabe, die er mit absoluter Hingabe und unerschütterlicher Liebe Jahr um Jahr erfüllt, bis er schließlich daran scheitern muss. Ein großer Roman über das Elend der Armut und die Beharrlichkeit der Liebe, tieftraurig und zugleich von ergreifender Zärtlichkeit.

Über den Autor / die Autorin

Douglas Stuart, geboren und aufgewachsen in Glasgow, studierte am Royal College of Art in London. Nach seinem Abschluss zog er nach New York, wo er als Modedesigner arbeitete. Für seinen ersten Roman, Shuggie Bain, der in 40 Ländern erschien und zum Weltbestseller wurde, erhielt er den Booker Preis 2020. Young Mungo (2023) ist sein zweiter Roman.Sophie Zeitz, 1972 geboren, lebt in Berlin. Sie übersetzt aus dem Englischen, u. a. Werke von Henry David Thoreau, Joseph Conrad, John Green und Marina Lewycka und ist dafür mehrfach ausgezeichnet worden.

Zusatztext

"Ein berührendes Sozialdrama ... Die krasse Kontrastierung von Schönheit und Hässlichkeit, von kindlicher Unschuld und abgrundtiefer Bösartigkeit gehört zum Bauprinzip des Romans." Holger Heimann, SWR2 'Lesenswert Kritik', 21.12.21

„Douglas Stuart hat einen Ton gefunden, der kein einziges Mal um Mitgefühl bettelt. Das passiert „einfach“ (und danach drehen sich die Gedanken).“ Peter Pisa, Kurier, 06.11.21

"Ein grandioser, fadengrader Debütroman… Douglas Stuart … ist selbst aus Glasgow, seine Mutter trank … Doch für einmal ist dieser Erstling keine autobiografische Selbstbemitleidung, dafür weiß Stuart zu genau, wovon er erzählt. Das Buch stößt Tür um Tür in die Armut auf. Der Niedergang reißt alles mit. Nur die Liebe bleibt, sie hält alles aus, bis sie loslassen muss." Manuel Müller, Neue Zürcher Zeitung, 25.10.21

"Ich fand das Buch tröstlich … Ich finde das Buch deshalb so hinreißend, weil diese Liebe vom Kind zu seiner Mutter … nie infrage gestellt wird … Die Erzählperspektive ist eine liebende ... Das Kind hat diese große Fähigkeit zu lieben und das hat die Erzählung auch. Und das finde ich fantastisch." Barbara Vinken, 3sat ‚Buchzeit‘, 24.10.21

"Das Buch zeigt sehr gelungen, was Armut, Arbeitslosigkeit, Hoffnungslosigkeit mit Menschen macht." Sandra Kegel, 3sat ‚Buchzeit‘, 24.10.21

"Nicht zuletzt wegen seiner ebenso liebevoll wie präzise ausgestatteten Szenen und Settings ist 'Shuggie Bain' ein, wenn nicht der Roman des Jahres." Klaus Nüchtern, Falter, 22.10.21

"Atmosphärisch dicht, ausstaffiert mit allerhand Sozio- und Dialekten sowie einem Gespür für habituelle Besonderheiten, schildert der Roman
Shuggies Welt und emotionales Elend." Die Tageszeitung, 06.10.21

„Ein ganz großer Wurf … Nichts an diesem Buch ähnelt einem Debütroman, sondern das ist gleich ein Roman, der in sich geschlossen perfekt wirkt … Das ist ein hartes Buch. Ein Buch, das einen wirklich mitreißt, das einen wachrüttelt, manchmal muss man sich zwingen, weiterzulesen. Aber großartig erzählt und von Sophie Zeitz großartig übersetzt … Ein aufwühlendes Sozialdrama, aber trotz der tristen Themen ein Buch, das man nicht mehr loslassen kann.“ Rainer Moritz, NDR Kultur ‚Gemischtes Doppel‘, 05.10.21

"Ohne Beschönigung und in aller Detailtreue erzählt der Autor von den Abgründen einer Existenz am Rande der Gesellschaft ... Douglas Stuart beschreibt die Szenen und Schauplätze in einer opulenten Sprache, die es dem Leser ermöglicht, tief in das Geschehen und das deprimierende Seelenleben der Charaktere einzutauchen ... Ein Roman, der wie ein Mahnmal fungiert." Till Köppel, Ö1 'Ex libris', 03.10.21

"Ein zärtliches Porträt einer Frau, die nicht anders kann, als am Leben zu scheitern." ORF Bestenliste im Oktober 2021

"Ein ergreifender Roman. Aus der Perspektive eines doppelten Außenseiters beschreibt Douglas Stuart ein prekäres Milieu - mit der Genauigkeit eines Soziologen ... Die vielen anschaulichen und auch liebevollen Personen-Porträts sind eine Stärke des Romans." Claudio Campagna, NDR Kultur, 30.09.21

„Unglaublich anrührend zu lesen …Erschütternd, aber auch unglaublich emotional … Es hat mich sehr begeistert.“ Jan Ehlert, NDR Kultur ‚eat.READ.repeat‘,. 24.09.21

"Dieses Buch der Tristesse, aber auch der Liebe, zeigt in voller Härte und zugleich poetisch das Schicksal einer Trinkerin aus der Perspektive ihres jüngsten Kindes." Norbert Mayer, Die Presse, 18.09.21

"Stuart bewahrt sich einen angesichts der brutalen Verhältnisse unerwartet lockeren Tonfall, hat eine Hand für feinen Humor und einen Hang zu frivolen, schillernden Details." Michael Wurmitzer, Der Standard, 16.09.21

„Douglas Stuart verfällt weder in Selbstmitleid, noch ist das Buch eine Kampfansage gegen die politischen Verhältnisse … Er findet seine ganz eigene Form, das Leid und die Not zu schildern … Die Brutalität, die sich aus sozialer Not ergibt, ist auf jeder Seite des Buches spürbar. Eine Milieustudie, die unter die Haut geht.“ ZDF aspekte, 03.09.21

"Eine tragische Liebesgeschichte einer ambivalenten Mutter-Sohn-Beziehung, die zart und bedrückend, ergreifend und schmerzlich zugleich ist. Ein durch und durch starker berührender Debütroman, der das Schöne im Hässlichen aufzeigt." Süddeutsche Zeitung „Bücher des Monats“, 31.08.21

"Douglas Stuart hat keinen politischen Roman geschrieben, die Bösartigkeit seiner Figuren hat etwas Intrinsisches, Absolutes, Märchenhaftes ... Die Besonderheit des Romans besteht darin, dass er diese depravierte Lebensweise, die sich permanent am Rande des Tierischen, Kreatürlichen bewegt, sprachlich kontrastiert mit opernhaften, opulenten Bildern und einem eisernen Willen zur Schönheit." Felix Stephan, Süddeutsche Zeitung, 21.08.21

„Präzise und funkelnd bis in jedes noch so kleine Detail, erzählt der schottische Schriftsteller Douglas Stuart in diesem autobiografisch grundierten Roman von seiner Kindheit und Jugend. … Dem 45-jährigen Stuart ist mit diesem 500-Seiten-Roman ein in jeder Hinsicht stilistischer Hochseilakt gelungen.“ Angela Delonge, Aachener Zeitung, 07.02.2022

"Dieser Roman erzählt so intim von seinem Helden, dass man die Welt durch Shuggies Augen sieht ... Atemberaubend!" Brigitte, 18.08.21

"Es ist wirklich ein ganz besonderer Roman, der über diese unglaublich zarte und schwierige Liebesbeziehung zwischen Mutter und Sohn berichtet." Zoë Beck, Deutschlandfunk Kultur, 20.11.20

"Ein ganz wunderbarer Roman, der verblüffend leichtfüßig über die Liebe eines Jungen zu seiner alkoholkranken Mutter im verarmten Glasgow erzählt ... Sprachlich ganz herrlich dicht geschrieben und trotzdem eine rasche Lektüre." Anna Auguscik, Deutschlandfunk Büchermarkt, 20.11.20

Bericht

"Ein berührendes Sozialdrama ... Die krasse Kontrastierung von Schönheit und Hässlichkeit, von kindlicher Unschuld und abgrundtiefer Bösartigkeit gehört zum Bauprinzip des Romans." Holger Heimann, SWR2 'Lesenswert Kritik', 21.12.21

"Douglas Stuart hat einen Ton gefunden, der kein einziges Mal um Mitgefühl bettelt. Das passiert "einfach" (und danach drehen sich die Gedanken)." Peter Pisa, Kurier, 06.11.21

"Ein grandioser, fadengrader Debütroman... Douglas Stuart ... ist selbst aus Glasgow, seine Mutter trank ... Doch für einmal ist dieser Erstling keine autobiografische Selbstbemitleidung, dafür weiß Stuart zu genau, wovon er erzählt. Das Buch stößt Tür um Tür in die Armut auf. Der Niedergang reißt alles mit. Nur die Liebe bleibt, sie hält alles aus, bis sie loslassen muss." Manuel Müller, Neue Zürcher Zeitung, 25.10.21

"Ich fand das Buch tröstlich ... Ich finde das Buch deshalb so hinreißend, weil diese Liebe vom Kind zu seiner Mutter ... nie infrage gestellt wird ... Die Erzählperspektive ist eine liebende ... Das Kind hat diese große Fähigkeit zu lieben und das hat die Erzählung auch. Und das finde ich fantastisch." Barbara Vinken, 3sat 'Buchzeit', 24.10.21

"Das Buch zeigt sehr gelungen, was Armut, Arbeitslosigkeit, Hoffnungslosigkeit mit Menschen macht." Sandra Kegel, 3sat 'Buchzeit', 24.10.21

"Nicht zuletzt wegen seiner ebenso liebevoll wie präzise ausgestatteten Szenen und Settings ist 'Shuggie Bain' ein, wenn nicht der Roman des Jahres." Klaus Nüchtern, Falter, 22.10.21

"Atmosphärisch dicht, ausstaffiert mit allerhand Sozio- und Dialekten sowie einem Gespür für habituelle Besonderheiten, schildert der Roman
Shuggies Welt und emotionales Elend." Die Tageszeitung, 06.10.21

"Ein ganz großer Wurf ... Nichts an diesem Buch ähnelt einem Debütroman, sondern das ist gleich ein Roman, der in sich geschlossen perfekt wirkt ... Das ist ein hartes Buch. Ein Buch, das einen wirklich mitreißt, das einen wachrüttelt, manchmal muss man sich zwingen, weiterzulesen. Aber großartig erzählt und von Sophie Zeitz großartig übersetzt ... Ein aufwühlendes Sozialdrama, aber trotz der tristen Themen ein Buch, das man nicht mehr loslassen kann." Rainer Moritz, NDR Kultur 'Gemischtes Doppel', 05.10.21

"Ohne Beschönigung und in aller Detailtreue erzählt der Autor von den Abgründen einer Existenz am Rande der Gesellschaft ... Douglas Stuart beschreibt die Szenen und Schauplätze in einer opulenten Sprache, die es dem Leser ermöglicht, tief in das Geschehen und das deprimierende Seelenleben der Charaktere einzutauchen ... Ein Roman, der wie ein Mahnmal fungiert." Till Köppel, Ö1 'Ex libris', 03.10.21

"Ein zärtliches Porträt einer Frau, die nicht anders kann, als am Leben zu scheitern." ORF Bestenliste im Oktober 2021

"Ein ergreifender Roman. Aus der Perspektive eines doppelten Außenseiters beschreibt Douglas Stuart ein prekäres Milieu - mit der Genauigkeit eines Soziologen ... Die vielen anschaulichen und auch liebevollen Personen-Porträts sind eine Stärke des Romans." Claudio Campagna, NDR Kultur, 30.09.21

"Unglaublich anrührend zu lesen ...Erschütternd, aber auch unglaublich emotional ... Es hat mich sehr begeistert." Jan Ehlert, NDR Kultur 'eat.READ.repeat',. 24.09.21

"Dieses Buch der Tristesse, aber auch der Liebe, zeigt in voller Härte und zugleich poetisch das Schicksal einer Trinkerin aus der Perspektive ihres jüngsten Kindes." Norbert Mayer, Die Presse, 18.09.21

"Stuart bewahrt sich einen angesichts der brutalen Verhältnisse unerwartet lockeren Tonfall, hat eine Hand für feinen Humor und einen Hang zu frivolen, schillernden Details." Michael Wurmitzer, Der Standard, 16.09.21

"Douglas Stuart verfällt weder in Selbstmitleid, noch ist das Buch eine Kampfansage gegen die politischen Verhältnisse ... Er findet seine ganz eigene Form, das Leid und die Not zu schildern ... Die Brutalität, die sich aus sozialer Not ergibt, ist auf jeder Seite des Buches spürbar. Eine Milieustudie, die unter die Haut geht." ZDF aspekte, 03.09.21

"Eine tragische Liebesgeschichte einer ambivalenten Mutter-Sohn-Beziehung, die zart und bedrückend, ergreifend und schmerzlich zugleich ist. Ein durch und durch starker berührender Debütroman, der das Schöne im Hässlichen aufzeigt." Süddeutsche Zeitung "Bücher des Monats", 31.08.21

"Douglas Stuart hat keinen politischen Roman geschrieben, die Bösartigkeit seiner Figuren hat etwas Intrinsisches, Absolutes, Märchenhaftes ... Die Besonderheit des Romans besteht darin, dass er diese depravierte Lebensweise, die sich permanent am Rande des Tierischen, Kreatürlichen bewegt, sprachlich kontrastiert mit opernhaften, opulenten Bildern und einem eisernen Willen zur Schönheit." Felix Stephan, Süddeutsche Zeitung, 21.08.21

"Präzise und funkelnd bis in jedes noch so kleine Detail, erzählt der schottische Schriftsteller Douglas Stuart in diesem autobiografisch grundierten Roman von seiner Kindheit und Jugend. ... Dem 45-jährigen Stuart ist mit diesem 500-Seiten-Roman ein in jeder Hinsicht stilistischer Hochseilakt gelungen." Angela Delonge, Aachener Zeitung, 07.02.2022

"Dieser Roman erzählt so intim von seinem Helden, dass man die Welt durch Shuggies Augen sieht ... Atemberaubend!" Brigitte, 18.08.21

"Es ist wirklich ein ganz besonderer Roman, der über diese unglaublich zarte und schwierige Liebesbeziehung zwischen Mutter und Sohn berichtet." Zoë Beck, Deutschlandfunk Kultur, 20.11.20

"Ein ganz wunderbarer Roman, der verblüffend leichtfüßig über die Liebe eines Jungen zu seiner alkoholkranken Mutter im verarmten Glasgow erzählt ... Sprachlich ganz herrlich dicht geschrieben und trotzdem eine rasche Lektüre." Anna Auguscik, Deutschlandfunk Büchermarkt, 20.11.20

Produktdetails

Autoren Douglas Stuart
Mitarbeit Sophie Zeitz (Übersetzung)
Verlag Hanser Berlin
 
Originaltitel Shuggie Bain
Sprache Deutsch
Produktform Fester Einband
Erschienen 23.08.2021
 
EAN 9783446271081
ISBN 978-3-446-27108-1
Seiten 496
Abmessung 154 mm x 39 mm x 218 mm
Gewicht 675 g
Themen Belletristik > Erzählende Literatur > Gegenwartsliteratur (ab 1945)

Familie, Liebe, Hoffnung, Gewalt, Fürsorge, Armut, Industrie, Schottische SchriftstellerInnen: Werke (div.), Sucht, Arbeitslosigkeit, Zärtlichkeit, Schottland, Alkohol, Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (1950 bis 1999 n. Chr.), Mutter, Klasse, Glasgow, Schwul, Taxifahrer, Prekär, homosexuell, Thatcher, Arbeiterfamilie, #ohnefolie, Bergwerke, Booker-Prize, Kohleregion

Kundenrezensionen

  • Na ja....

    Am 01. Oktober 2021 von PhilippM geschrieben.

    Ganz so toll wie diverse (vorgefasste?) Kommentare hier wiedergeben, finde ich das Buch nicht. Oftmals eine aneinanderreihung von Kraftausdrücken. Eine Säuferin, die mal eben schnell wieder mit dem Trinken aufhört... die ganze Geschichte geht eben doch nicht so tief, wie von der Werbung versprochen.

  • Eindrucksvolles Familienextrem

    Am 04. September 2021 von div_ine geschrieben.

    Shuggie Bain wurde in den 1970-ern in so eine richtige Patch-Work Familie hineingeboren - die extreme spielsüchtig, alkoholisch und untreue sind da mit dabei. Shuggie ist aber anders - irgendwie hat man am Anfang gleich das Gefühl, er passt nicht so ganz dazu. Er tanzt gerne und spielt lieber mit Puppen als mit den anderen Jungen Fußball. Das Buch ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle - von schmerzhaft, tragisch, berührend bis hoffnungsvoll ist alles mit dabei. Ein Hin und Her Zwischen Freundschaft und Ausgrenzung. Auch in der Familie geht es turbulent her - der Vater verlässt die Familie. Der Alkoholismus hat in diesem Buch eine ganz besondere Rolle - man liest von wirklich grauenhaften Facetten, das lässt einem nicht kalt. Mir hat das Buch sehr gefallen, und es hat mich auf emotionale Weise richtig mitgenommen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das Buch für jeden etwas ist, auf Grund seines doch recht eigenen Stils.

  • Ein Kampf aus Liebe

    Am 31. August 2021 von amara5 geschrieben.

    Im tristen, stagnierenden und von Arbeitslosigkeit und Sucht geprägten Glasgow der 80er-Jahre führt der junge und sanfte Shuggie Bain einen zerbrechlichen und starken Kampf aus Liebe – zu seiner Mutter Agnes, die dem Alkohol verfallen ist. Douglas Stuart ist mit seinem zutiefst bewegenden Debütroman mit dem renommierten Booker Prize 2020 ausgezeichnet worden und verarbeitet laut Interviews seine eigene Kindheit mit einer alkoholkranken Mutter. Der Roman behandelt die wundervoll zärtlich aufgefangene Verbindung zwischen einem sanften Kind und seiner unbändigen Mutter, in einer rauen Welt, in der sich Shuggie zusätzlich als Ausgestoßener fühlt, da er sehr sensibel und feminin ist, lieber mit My Little Ponies als mit einem Fußball spielt und sich in einer vulgären Umgebung fein und gewählt ausdrückt. Auch Agnes ist eine schicke Frau nach außen, immer zurecht gemacht, doch innerlich ist sie zerbrochen, verlassen vom untreuen-gewalttätigen Mann und Shuggies Vater Big Shug, mittellos und die spärliche Sozialhilfe wird für die nächsten Biere ausgegeben. Von Männern wird Agnes sexuell ausgebeutet und auch Shuggie wird wegen seiner ‚Andersartigkeit’ gemobbt – seine Halbgeschwister gehen ihren eigenen Weg, so versucht der kleine Junge mit viel Einfallsreichtum seiner Mutter Fürsorge und Halt zu geben: In vertauschten Rollen bringt er alle Zärtlichkeit auf, um der von der Sucht emotional sehr instabilen und wechselhaften Agnes durch den Tag zu helfen. Ein aufwühlendes und wichtiges Thema – Kinder von drogenabhängigen Eltern und den emotionalen Missbrauch, den sie erleben. Erschütternd, detailliert und düster zeigt Stuart in seiner eindringlichen Milieustudie und emotionalen Coming-of-Age-Geschichte den harten Alltag von Shuggie und Agnes, ohne rührselig zu werden – durchzogen mit dem brillant übersetzten Glasgower Slang und neben der vorherrschenden Trostlosigkeit auch eine herzerfüllende Wärme und reine Liebe, die Hoffnung versprühen und beim Lesen des Elends und Leids durchhalten lassen. Stuarts lyrische Prosa ist zudem von einer opulenten und bildgewaltigen Schönheit und aufblitzendem schwarzen Humor durchzogen, denn Shuggie ist trotz allem eine heitere Natur – gefolgt von derben Szenen mit Schimpfwörtern, sexueller Gewalt und die Schonungslosigkeit eines durch Alkohol verursachten Verfalls. Ein bemerkenswertes Debüt voller Brutalität und Schönheit, Schrecken und Poesie sowie soziografische Szenen einer Stadt, die durch die Thatcher-Ära schwer gelitten hat und unvergessliche Momente einer außergewöhnlichen, komplexen Mutter-Sohn-Beziehung, die alle Grenzen sprengt und zwischen Zerstörung und Liebe changiert.

  • Ganz okay

    Am 29. August 2021 von julia geschrieben.

    Der Roman „Shuggie Bain“ erzählt die Geschichte einer Familie im Glasgow der 80er-Jahre. Die Mutter, Agnes, stellt sich der harten Welt mit makellosem Make-Up und strahlender Schönheit entgegen, sucht aber Trost im Alkohol. Shuggie, ihr jüngster Sohn, sieht seine Aufgabe darin, seine Mutter zu schützen – koste es, was es wolle. Mit unerschütterlicher Liebe stellt auch er sich der schweren Realität, in der die beiden Leben. Douglas Stuart wurde für diesen Roman mit dem Booker Preis 2020 ausgezeichnet. Leider finde ich den Roman etwas überbewertet. Man hätte aus dem Thema etwas mehr machen können. Ich hätte mir feiner gezeichnete Charaktere gewünscht, denen man noch tiefer in die Seelen und Köpfe blicken kann. Die Tristesse und das prekäre Leben der Arbeiterfamilie ist jedoch detailreich dargestellt, und man kann sich gut hineinfühlen.

  • Memoiren einer bitteren Kindheit

    Am 25. August 2021 von bobbi geschrieben.

    Hugh Bain, genannt Shuggie, ist anders – sensibler und weiblicher als die anderen Jungs im ärmlichen Glasgow der 80er-Jahre, als die Thatcher-Ära zu Depressionen, Drogenkonsum und Arbeitslosigkeit nicht nur in diesem schottischen Arbeiterviertel geführt hat. Seine Mutter Agnes ist bildschön, aber lässt sich auf den falschen, gewalttätigen Mann ein – Shuggies Vater Shug. Er wird die Familie verlassen und Shuggies Plan wird es sein, seine Mutter trotz Alkoholsucht zu beschützen so gut er es als Kind kann. In bitterer Armut hausen sie in einer Sozialsiedlung, hangeln sich von knapper Sozialhilfe durch, die Agnes sofort vertrinkt und Shuggie muss wegen seiner Andersartigkeit jede Menge Gewalt und Hänseleien in seinem Viertel ertragen. Für seinen intensiven Debüt-Roman und bewegende Coming-of-Age-Geschichte „Shuggie Bain“ erhielt Douglas Stuart den renommierten Booker Preis 2020 und verarbeitet laut einem Interview eigene Erfahrungen der Kindheit und einer alkoholkranken Mutter. Wie sein bemerkenswert dicht erschaffener Protagonist Shuggie sich durch eine gewalttätige und bittere Kindheit kämpft, seiner Mutter in ihrer drastisch geschilderten Alkoholsucht tagein tagaus zur Seite steht und sich seine Feinfühligkeit in einem von Männern und Fußball dominierten Umfeld nicht nehmen lässt, ist zutiefst ergreifend und bleibt lange im Gedächtnis. Trotz dieser Tristesse findet Stuart in seinem wohl komponierten Roman eine wunderschöne Sprache für das Unaussprechliche, opulent und anmutig, poetisch und derb, gespickt mit einem rau-vulgären Glasgower Slang, der an Problemvierteln in jedem Land denken lässt. Eine brillante Leistung der Übersetzerin und ein außergewöhnliches Autorentalent, dessen Debütroman so stark und traurig, so zerbrechlich und mutig, so poetisch und derb ist, sowie zwischen Lebensgeschichte und Milieustudie changiert, dass Englands höchste Literaturauszeichnung wohlverdient ist.

  • Glasgower Tristesse

    Am 23. August 2021 von Karolina geschrieben.

    Shuggie Bain” versetzt uns ins Glasgow der 80er Jahre. Die Wirtschaftskrise hat die schottische Stadt schwer getroffen und Armut, Tristesse und Sorgen liegen über der Stadt. In diesen Umständen lernen wir unseren Titelcharakter Shuggie Bain kennen. Shuggie ist der Sohn von Agnes und Shug Bain. Der Vater ist narzisstisch und gewalttätig. Er zeigt keine Liebe für seine Familie und betrügt Agnes ganz in aller Öffentlichkeit. Agnes versucht sich in den Alkohol zu flüchten - schließlich hängt sie in einem Leben fest, dass sie so nie erleben wollte. Shuggie muss schnell feststellen, dass er so ganz anders ist als sein Umfeld und keine Unterstützung durch die Menschen um ihn finden wird. Er ist zart und fantasievoll; tanzt lieber als Fußball zu spielen oder sich auf der Straße zu raufen. Er passt zwar nicht in sein Umfeld aber er findet seine Lebensbestimmung in der Sorge um seine Mutter. Tagelang bleibt er mit ihr in der Wohnung und lässt sie nicht aus den Augen - aus Angst, dass sie sich im Rausch etwas antut. Diese toxische Beziehung zwischen Mutter und Sohn belastet Shuggie und prägt ihn in Formen, die so nicht sein sollten. Mir hat Shuggie Bain gut gefallen, allerdings fand ich es nicht so berührend, wie einige andere LeserInnen. So verschiedenen Momenten kam es vor, dass ich es aus der Hand gelegt habe und es eingekochte gar nicht nochmal weiterlesen wollte. Douglas Stuart hat mit Shuggie Bain einen gelungenen Einblick in das Leben einer Arbeiterfamilie im Glasgow der 80er Jahre geschrieben und aufgezeigt, wie Alkoholismus und weitere Probleme das Leben einer Familie zerstören können. Eine emotionale Bindung zu Shuggie konnte ich allerdings nicht aufbauen, auch wenn sehen Lebensgeschichte unglaublich schwer war. Da mir diese emotionale Bindung fehlt und somit das Buch keinen besonderen Wiedererkennungswert hat, vergebe ich 3,5 Sterne.

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