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Unter Mördern - Ein Arzt erlebt den Schwerverbrecherknast

Deutsch · Taschenbuch

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Beschreibung

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1981 wird in der DDR ein junger Student der Zahnmedizin bei Vorbereitungen zur Republikflucht gefaßt und kurz darauf zu zwanzig Monaten Haft verurteilt. In der Strafvollzugseinrichtung Brandenburg-Görden gerät er in eine ihm völlig fremde Welt von Schwerverbrechern. Da er sein Studium bereits abgeschlossen hatte, darf er nach einiger Zeit im Haftkrankenhaus arbeiten. Dabei hat er keine Wahl: Mörder, Vergewaltiger und Kinderschänder werden zu seinen Patienten und helfen ihm als Assistenten im Behandlungszimmer. Dieser Welt, die von der Öffentlichkeit streng abgeschirmt war, nähert sich Roland Garve mit Neugier und Abscheu zugleich. Er gefällt sich nicht in der Rolle des Opfers, sondern nutzt die Gelegenheit, Umwelt und Mitgefangene zu beobachten. Seine präzise, lakonische und teilweise auch humorvolle Erzählweise zieht den Leser in den Bann der Ereignisse und zeigt neben der alltäglichen Brutalität auch die tragikomischen Seiten des Haftdaseins genau wie das Bemühen, Menschlichkeit zu bewahren.

Über den Autor / die Autorin

Dr. Roland Garve wurde 1955 in Boizenburg/Elbe in Mecklenburg geboren, studierte an der Universität Greifswald Zahnmedizin und wurde 1984 nach zwanzigmonatiger Haft wegen "Vorbereitung zur Republikflucht" im Strafvollzug Brandenburg-Görden aus der DDR ausgewiesen. Bereits seit 1985 unternimmt er ausgedehnte Forschungsreisen und Expeditionen als Mediziner und Dokumentarist zu Naturvölkern in Ozeanien, Südamerika, Afrika und Südostasien. Gemeinsam mit Menschenrechtsorganisationen setzt er sich international für den Erhalt ihrer Kultur und ihres Lebensraumes ein. Sein Hauptinteresse gilt der indigenen Kulturvielfalt Amazoniens und Melanesiens. Im Laufe eines Vierteljahrhunderts konnte er auf seinen zahlreichen Expeditionen in Neuguinea und auf den melanesischen Inseln viele unterschiedliche Stammesvölker besuchen und dabei auch die besonders durch Missionierung, Industrialisierung und Umweltzerstörung rasant voranschreitenden Kulturveränderungen dokumentieren. Seit 1990 arbeitet er mit den Staatlichen Völkerkundemuseen Dresden und Leipzig zusammen, hält Fachvorträge über Ethno-Zahnmedizin und Völkerkunde. Bekannt wurde er durch seine zahlreichen Filme über Naturvölker für ARD, ZDF, ProSieben, Discovery und Geo-TV.

Zusammenfassung

1981 wird in der DDR ein junger Student der Zahnmedizin bei Vorbereitungen zur Republikflucht gefaßt und kurz darauf zu zwanzig Monaten Haft verurteilt. In der Strafvollzugseinrichtung Brandenburg-Görden gerät er in eine ihm völlig fremde Welt von Schwerverbrechern. Da er sein Studium bereits abgeschlossen hatte, darf er nach einiger Zeit im Haftkrankenhaus arbeiten. Dabei hat er keine Wahl: Mörder, Vergewaltiger und Kinderschänder werden zu seinen Patienten und helfen ihm als Assistenten im Behandlungszimmer. Dieser Welt, die von der Öffentlichkeit streng abgeschirmt war, nähert sich Roland Garve mit Neugier und Abscheu zugleich. Er gefällt sich nicht in der Rolle des Opfers, sondern nutzt die Gelegenheit, Umwelt und Mitgefangene zu beobachten. Seine präzise, lakonische und teilweise auch humorvolle Erzählweise zieht den Leser in den Bann der Ereignisse und zeigt neben der alltäglichen Brutalität auch die tragikomischen Seiten des Haftdaseins genau wie das Bemühen, Menschlichkeit zu bewahren.

Zusatztext

Die von einem Mediziner geforderte Fähigkeit, einen Patienten genau zu untersuchen und das Gesehene, Gefühlte und Gehörte nachvollziehbar niederzuschreiben, Garve beherrscht sie. Der hier untersuchte "Patient" ist allerdings eine Haftanstalt mit mehreren tausend Insassen, ein vielfach verschachtelter Komplex, in dem sich die Schicksale der dort Lebenden zwanghaft miteinander verbinden, in dem sich skurrile und absurde Ereignisse abwechseln mit grausamen und abscheulichen. F.A.Z. Roland Garves Darstellung ist auch deshalb so authentisch, weil er die Vorgänge aus dem Blickwinkel des damals Inhaftierten darstellt und viele Begebenheiten in wörtlicher Rede im entsprechenden Knastjargon wiedergibt. Die Beschreibung seiner Leidensgenossen ist weit entfernt von politischer Idealisierung oder moralischer Empörung. Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat Garves autobiografischer Bericht läßt selbst den vermeintlich Wissenden schaudern. In der Retrospektive hat er alle Details ins Gedächtnis zurückgerufen, die er während der Haftzeit nicht festhalten konnte, hat Schicksale, Schikane, vertane Biografien wie bleierne Perlen auf eine Kette gezurrt, die jedem fröhlichen Nostalgiker schwer am Hals hängt. Potsdamer Neueste Nachrichten

Bericht

"Die von einem Mediziner geforderte Fähigkeit, einen Patienten genau zu untersuchen und das Gesehene, Gefühlte und Gehörte nachvollziehbar niederzuschreiben, Garve beherrscht sie. Der hier untersuchte "Patient" ist allerdings eine Haftanstalt mit mehreren tausend Insassen, ein vielfach verschachtelter Komplex, in dem sich die Schicksale der dort Lebenden zwanghaft miteinander verbinden, in dem sich skurrile und absurde Ereignisse abwechseln mit grausamen und abscheulichen." (F.A.Z.)

"Roland Garves Darstellung ist auch deshalb so authentisch, weil er die Vorgänge aus dem Blickwinkel des damals Inhaftierten darstellt und viele Begebenheiten in wörtlicher Rede im entsprechenden Knastjargon wiedergibt. Die Beschreibung seiner Leidensgenossen ist weit entfernt von politischer Idealisierung oder moralischer Empörung." (Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat)

"Garves autobiografischer Bericht läßt selbst den vermeintlich Wissenden schaudern. In der Retrospektive hat er alle Details ins Gedächtnis zurückgerufen, die er während der Haftzeit nicht festhalten konnte, hat Schicksale, Schikane, vertane Biografien wie bleierne Perlen auf eine Kette gezurrt, die jedem fröhlichen Nostalgiker schwer am Hals hängt." (Potsdamer Neueste Nachrichten)

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