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No Way Home - Roman. Deutsche Ausgabe

Deutsch · Fester Einband

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Beschreibung

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Liebe als unheimliche, chaotische Kraft - niemand schreibt so über menschliche Abgründe wie T.C. Boyle. Sein neuer Roman als WeltpremiereT.C. Boyles neuer großer Roman über die obsessive Liebe zweier Männer zu einer Frau, die sich zwischen ihnen nicht entscheiden mag: Terry, ein Arzt aus Los Angeles, zieht nach dem Tod seiner Mutter in ihr Haus in Boulder City in der Wüste Nevadas. Eigentlich wollte er es verkaufen, wäre er nicht in einer Bar Bethany begegnet, die sich bei ihm einquartiert - gegen seinen Willen. Der eigenbrötlerische Terry kann ihr nicht widerstehen. Aber da ist auch noch ihr eifersüchtiger Ex-Freund Jesse, der immer wieder auftaucht und ihn warnt: »Sie ist Gift«. Mitten in der Wüste geraten die beiden Männer aneinander. T.C. Boyles »No Way Home« ist große Literatur über menschliche Abgründe.

Über den Autor / die Autorin

T. Coraghessan Boyle, 1948 in Peekskill, N.Y., geboren, ist der Autor von zahlreichen Romanen und Erzählungen, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Bis 2012 lehrte er Creative Writing an der University of Southern California in Los Angeles. Bei Hanser erschienen zuletzt »Sind wir nicht Menschen« (Stories, 2020), »Sprich mit mir« (Roman, 2021),»Blue Skies« (Roman, 2023) sowie »I Walk Between the Raindrops« (Stories, 2024).Dirk van Gunsteren, 1953 geboren, studierte Amerikanistik. 2007 erhielt er den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis, 2018 den Übersetzerpreis der Stadt München. Er übersetzte u.a. T.C. Boyle, Jonathan Safran Foer, Patricia Highsmith, John Irving, Philip Roth und Richard Stark.

Produktdetails

Autoren T. C. Boyle
Mitarbeit Dirk van Gunsteren (Übersetzung)
Verlag Hanser
 
Originaltitel No Direction Home
Sprache Deutsch
Produktform Fester Einband
Erschienen 16.09.2025
 
EAN 9783446284234
ISBN 978-3-446-28423-4
Seiten 384
Abmessung 150 mm x 29 mm x 220 mm
Gewicht 558 g
Themen Belletristik > Erzählende Literatur > Gegenwartsliteratur (ab 1945)

Gesellschaftskritik, Liebe, Dreiecksbeziehung, Wüste, Kalifornien, Vereinigte Staaten von Amerika, USA, Nevada, entspannen, exzentrisch, leichtlesen, Erste Hälfte 21. Jahrhundert (ca. 2000 bis ca. 2050)

Kundenrezensionen

  • Jede Menge Abhängigkeit

    Am 16. September 2025 von jacky1304 geschrieben.

    Terry ist Anfang 30 und mitten in der Ausbildung zum Assistenzarzt, als seine Mutter überraschenderweise verstirbt. Um ihren Nachlass zu klären, reist er in den Wohnort seiner Mutter und lernt dort direkt am ersten Abend Bethany kennen. Die junge Frau ist nach der Trennung von ihrem Exfreund Jesse ohne Wohnsitz und schafft es irgendwie Terry davon zu überzeugen, im Haus seiner verstorbenen Mutter unterzukommen. Die Beiden beginnen eine Beziehung, die aber alles andere als harmonisch ist. Denn auch Jesse spielt noch eine Rolle in Bethanys Leben.

    Anfangs geht es viel um Terry, der, vollkommen überrumpelt vom Tod seiner Mutter, versucht den Nachlass zu regeln. Was passiert mit dem Haus, dem Auto und vor allem Hund Daisy? Bevor er sich wirklich kümmern kann, schafft es Bethany ihn vollkommen von sich einzunehmen. Mit ihrer Art kommt sie quasi direkt bei ihm unter, obwohl Terry arbeitsbedingt zeitnah wieder nach L.A. zurück muss. Währenddessen fährt sie sein Auto, lässt diverse Freunde bei „sich“ wohnen und kümmert sich um den Hund.
    Was Terry an ihr findet, ist mir bis zuletzt schleierhaft geblieben. Es gibt zwar immer mal wieder Momente, in denen auch er an der Beziehung zu zweifeln beginnt, kommt aber trotzdem nicht wirklich von ihr los.

    Spannend wird es, als die Kapitel aus Jesses Sicht dazukommen. Er ist wirklich kein Sympathieträger und bringt so einige Aktionen, die mich sprachlos haben werden lassen.

    Das ganze Buch ist eine einzige Geschichte rund um Abhängigkeit: Terry und Bethany. Bethany und Jesse. Diverse Personen zum Alkohol.
    Leider wurde es mir irgendwann zu anstrengend. Ich wollte alle Charaktere nur noch schütteln und fragen, was eigentlich mit ihnen los ist. Und vor allem, warum Beth sich nicht endlich entscheiden kann. Ist es das Geld? Denn wirklich anziehend findet sie Terry scheinbar nicht…

    Auch die Nebencharaktere gingen mir ziemlich auf die Nerven.

    Wichtig zu wissen ist, dass es einige Trigger-Themen gibt: (sexuelle) Gewalt, Gewalt gegen Tiere, Alkoholmissbrauch usw.
    Gerade das Thema Alkohol kam mir viel zu häufig vor. Ständig wird morgens vor der Arbeit schon getrunken, um den Tag zu überstehen - keine gute Message.
    Gelangweilt haben mich leider auch die ärztlichen Themen. Es wurden viele Krankheiten und Diagnosen erwähnt, aber dann nicht erläutert. Für mich als Nicht-Medizinerin schwierig.

    Das Ende gefiel mir leider ebenfalls nicht. Aber das ist wirklich Geschmackssache und könnte für andere Leser*Innen perfekt gelöst sein.

    Alles in allem meiner Meinung nach aufgrund diverser Schwachstellen nur mittelmäßig.

  • Ein typischer Boyle

    Am 15. September 2025 von SimoneF geschrieben.

    Terrence Tully ist Assistenzarzt in L.A. und Anfang dreißig. Als seine Mutter plötzlich stirbt, bricht er nach Boulder City in Nevada auf, um sich um die Beerdigung und ihr Haus zu kümmern. Kurz nach seiner Ankunft trifft er in einer Bar die junge Bethany, die ihm dem Kopf verdreht. Er verbringt eine Nacht mit ihr und reist zurück nach Los Angeles. Als Bethany sich kurzerhand im Haus der verstorbenen Mutter einnistet, ist Terrence ist hin- und hergerissen: Einerseits misstraut er ihr und verübelt ihr die unverfrorene Besetzung des Hauses, andererseits ist er ihr vor allem körperlich verfallen. Dann taucht auch noch Bethanys Ex-Freund Jesse auf, der die Beziehung noch längst nicht aufgegeben hat und Terrence und Bethany keine Ruhe lässt.

    Die karge Wüstenlandschaft von Boulder City ist eine wunderbare Kulisse für das Setting, das mich an ein archaisches Duell zweier Männer um eine Frau erinnert und mit Klischees spielt: Der gebildete, zurückhaltende, körperlich unterlegene Arzt, gegen den athletischen, attraktiven, aber prolligen Biker Jesse, einen klassischen Macho-Typen. Dazwischen die attraktive Bethany, die sich nicht entscheiden kann, Terrence vor allem als sichere und finanziell interessante Partie ansieht, während sie sich von Jesse weiterhin angezogen fühlt.

    Boyle schreibt gewohnt sprachgewaltig, lebendig und voller bissigem, schwarzem Humor. Wie immer enthält auch „No way home“ einiges an Gesellschaftskritik: Er thematisiert unter anderem Armut und Obdachlosigkeit, den allgegenwärtigen Drogenkonsum, der in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist und das problematische Gesundheitssystem.

    Wie meist bei Boyle fällt es mir schwer, Sympathie für die Protagonisten aufzubringen, was mich jedoch nicht stört, da ich schwierige Charaktere, an denen man sich beim Lesen reiben kann, besonders spannend finde. Am stärksten fühlte ich mit Terrence mit, auch wenn mich seine mangelnde Entschlossenheit und Durchsetzungskraft nervten. Die Geschichte lässt tief in die menschlichen Abgründe blicken: Rache, Lügen, Eifersucht, verletzter Stolz, übersteigerte Männlichkeit, triebgesteuertes Handeln. Sämtliche Figuren, stehen in dysfunktionalen Beziehungen zueinander, und ihre moralischen und charakterlichen Schwächen führen dazu, dass sich eine unheilvolle Eigendynamik entwickelt. Dementsprechend war ich sehr gespannt, wie sich alles weiterentwickeln würde. Der Schluss hat mich leider nicht überzeugt und kam für mich sehr abrupt, so dass ich hierfür einen Stern abziehe.

    Abgesehen davon ein lesenswerter, sehr unterhaltsamer Roman in typischer Boyle-Manier, aber nicht sein bestes Werk.

  • Brillant erzählt und mitreißend

    Am 15. September 2025 von Bücherfreundin geschrieben.

    Im Mittelpunkt von "No Way Home", dem neuen Roman von T.C. Boyle, steht Dr. Terrence Tully, genannt Terry. Der 31-Jährige arbeitet in einem Krankenhaus in Los Angeles. Als Assistenzarzt im dritten Jahr, der sich eine Zulassung als Internist wünscht, arbeitet er an 6 Tagen in der Woche, 14 Stunden täglich. Er lebt allein und hat kaum Sozialkontakte. Während einer Visite erreicht ihn die traurige Nachricht, dass seine Mutter Katie ganz plötzlich verstorben ist.

    Terry begibt sich auf die lange Reise nach Boulder City in der Wüste Nevadas, wo seine Mutter lebte, um die notwendigen Formalitäten abzuwickeln und sein Erbe, das Haus und den Hund der Mutter, zu übernehmen. Am Abend lernt er in einer Bar die 24-jährige Bethany Begany kennen, die beiden verbringen eine gemeinsame Nacht. Bethany hat sich von ihrem Freund Jesse getrennt und möchte übergangsweise im Haus von Terrys Mutter wohnen. Obwohl Terry ablehnt, zieht sie nach seiner Abreise in das Haus. Terry, der verschuldet ist und das Objekt eigentlich verkaufen möchte, verliebt sich in die junge Frau, doch es gibt da noch ihren Ex-Freund, der alles daran setzt, Bethany zurückzugewinnen ...

    Der Roman ist, wie man es von T.C. Boyle kennt, in intelligenter Sprache geschrieben, mitreißend und äußerst unterhaltsam. Seine Protagonisten, die er sehr präzise skizziert, sind keine einfachen, keine liebenswerten Charaktere: auf der einen Seite der eher unauffällige und kontaktarme Terry, der sich in seiner Verliebtheit von Bethany ausnutzen und einwickeln lässt, und auf der anderen Seite die lebenslustige und dreiste Bethany, die sich von ihrem Ex-Freund nicht zu lösen vermag, sich aber gleichzeitig mit Terry einen Mann mit Vermögen und Ansehen angeln möchte, und schließlich der gutaussehende und rücksichtslose Jesse, der auch vor Gewalttaten nicht zurückschreckt. Ich konnte verstehen, dass die attraktive Bethany eine gewisse Faszination auf Terry ausübte, habe aber einige seiner Handlungsweisen überhaupt nicht nachvollziehen können und hätte ihn am liebsten geschüttelt. 

    Die Geschichte ist aus den Perspektiven der drei Hauptcharaktere erzählt, sie liest sich sehr flüssig und hat mich von Beginn an gefesselt. Ich habe das Buch sehr gern gelesen, neben der Ménage à trois enthält es, wie so oft in T.C. Boyles Romanen, eine Menge Gesellschaftskritik. Es geht neben Liebe, Leidenschaft und Eifersucht auch um Gewalt, Manipulation, Abhängigkeit und Drogen. Häufiger Alkoholkonsum nimmt im Buch meinem Empfinden nach zu viel Raum ein. 
      
    Die Beschreibung von Terrys anstrengendem Klinikalltag fand ich sehr interessant, das Ende der Geschichte lässt mich allerdings etwas unzufrieden zurück.

    Absolute Leseempfehlung für diesen brillant geschriebenen Roman über menschliche Abgründe!

  • mega guter Roman

    Am 11. September 2025 von sadfasd geschrieben.

    Ich habe vorher erst ein Buch von T.C. Boyle gelesen und das hat mich so mitgerissen, daß ich diesen Roman ebenfalls lesen musste und wie erwartet, war ich begeistert von der Lektüre! Ich liebe den Schreibstil. Er ist so bildhaft und man kann sich richtig in das Geschehen hineinversetzen. Die Charaktere sind so detailliert beschrieben, daß man sie fast vor sich sieht, wenngleich ich keinen der Charaktere so richtig sympathisch fand - alle haben viele Ecken und Kanten und auch, wenn sich die Handlung vom Beginn bis zum Schluss rasant entwickelt, sieht man doch in den Persönlichkeiten der Charaktere keine richtige Entwicklung, denn sie drehen sich eigentlich mit sich selbst im Kreis bis zum großen Finale im Buch, was ich ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen konnte (deshalb einen Punkt Abzug). Die Konstellation zwischen den drei Hauptcharakteren Bethany, Terry und Jesse ist extrem kompliziert und zwischen allen drei gibt es Spannungen, Anziehungspunkte und Abstoßungspunkte. Die Konstellation ist aber mega interessant für den Verlauf des Romans, denn beide Männer fühlen sind scheinbar emotional abhängig von Bethany, wohingegen Bethany in Terry einen für sie interessanten finanziellen und Sicherheits-Aspekt sieht und in Jesse das Abenteuer und die sexuelle Anziehungskraft findet. Durch Bethany entwickelt sich zwischen den beiden Männern eine extrem gefährliche Konstellation, die sich bis zum Schluss immer weiter aufschaukelt und zuspitzt. Ich habe den Roman verschlungen und konnte kaum aufhören zu lesen. Zwischendurch gibt es immer mal wieder ein paar Längen im Roman, aber dann geht es schon wieder rasant weiter. Hat mir wieder richtig gut gefallen! Der Autor hat sich inzwischen schon zu einem meiner Lieblings-Autoren entwickelt.

  • Bonnie und Clyde um 5 vor 12

    Am 08. September 2025 von zebra geschrieben.

    Abgesehen von schulischer Zwangslektüre gehörte T. C. Boyle lange nicht zu meiner bevorzugten literarischen Kost. Das änderte sich aber mit „Das Licht“, sodass „No Way Home“ nun quasi freiwillige Zwangslektüre war.

    Worum es geht, ist ohne zu spoilern, fix umrissen: Terry (Assistenzarzt im 3. Jahr) glaubt jobbedingt mit dem Tod vertraut zu sein, wird jedoch eines Besseren belehrt, als seine Mutter stirbt. Um ihren Nachlass zu regeln, bricht er nach Nevada auf, wo er in einer Bar Bethany trifft. Nach einer gemeinsamen Nacht fackelt sie nicht lange und zieht ins Haus seiner Mutter – zum Missfallen ihres Ex Jesse, dessen Warnungen vor Bethany Terry als bloße Eifersucht abtut. Doch will Jesse ihn wirklich warnen, ist Bethany toxisch, was ist wahr, wie soll es weitergehen?

    Vordergründig geht es um eine Art Dreiecksbeziehung, doch das wäre zu simpel für Boyle. Indem er mit Terry einen Assistenzarzt als Protagonisten wählt, kann er deren Ausbildung kritisieren: Denn nur wegen Terrys immenser Belastung, verschärft durch den Tod seiner Mutter, gelingt es Bethany (und Jesse) ihr Spiel mit ihm zu spielen, und zwar in einer Selbstverständlichkeit, die ihresgleichen sucht. So wird Terry ein leichtes Opfer für ein Paar, das ein bisschen wie Bonnie und Clyde wirkt, wobei Jesse zwar einerseits als wandelndes Bikerklischee ein guter Bonnie wäre, andererseits aber spießig wirkt (ich sage nur kurzärmeliges Button-down-Hemd mit Krawatte …). An sich sind Bethany und Jesse Verlierer, die sich nicht anders zu helfen wissen, als durch eine Form gewisser krimineller Energie ihr Leben zu bestreiten. Doch auch mit ihnen kann man irgendwie Mitleid haben, da Jesse Bethany nur mit ein paar Extra-Dollar bei Laune halten kann. Irgendwie sind alle drei Opfer ihrer eigenen Ansprüche, ihrer Leben und der Umstände, unter denen sie leben, wobei sie nicht die typischen Verlierer sind (zumindest Terry nicht, bei man sich jedoch fragt, warum er das Spiel nicht schneller durchschaut und ihm ein Ende bereitet). Boyle kontrastiert hier einen recht typisch städtischen (vermeintlich) Privilegierten mit kleinstädtisch-ländlich Unprivilegierten (Boulder City ist sicher nicht nur wegen des an alte Western erinnernden Settings Handlungsort). Dass die Geschehnisse völlig aus dem Ruder laufen, ist klar; klar ist auch, dass Boyle manchmal in die Vollen langt, aber so manche Beschreibung hätte es wahrlich nicht gebraucht. Boyle zieht alle Register: Liebe, Eifersucht, menschliche Schwächen und Abgründe, Gerechtigkeit (insbesondere die Verteilung von Geld), Drogen und Alkohol, Klischees … kann man mögen, muss man nicht. Doch was er einmal mehr beweist, ist seine sprachliche Qualität: Es ist keine „klassisch-schöne“ Sprache, sondern kleine Seitenhiebe, mit denen er seine Schläge verteilt. Alles in allem verhält es sich mit dem Buch ein bisschen wie mit einem Unfall o. Ä., an dem man vorbeifährt: Man will nicht hinschauen, kann aber den Seitenblick nicht verhindern und schaut dann doch gebannt zu – und dabei ertappt man sich und fährt den eigentlichen Erkenntnisgewinn ein … seine letzten beiden Romane gefielen mir besser, dennoch lesenswert.

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