Beschreibung
Produktdetails
Autoren | Nelio Biedermann |
Verlag | Rowohlt Berlin |
Sprache | Deutsch |
Produktform | Fester Einband |
Erschienen | 01.09.2025 |
EAN | 9783737102261 |
ISBN | 978-3-7371-0226-1 |
Seiten | 336 |
Abmessung | 134 mm x 27 mm x 210 mm |
Gewicht | 383 g |
Themen |
Belletristik
> Erzählende Literatur
> Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Kommunismus, Literatur, Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Rote Armee, Erster Weltkrieg, Heimat, Epos, Schweiz, Budapest, Swissness, Ungarn, Europäische Geschichte, Flucht, Familienleben, Stalin, Familiengeschichte, Familiensaga, Familienepos, Identifikation, Junge deutsche Literatur, Nino Haratischwili, Deutschsprachige Gegenwartsliteratur, eintauchen, Pécs, Epochengeschichte, ungarische Adelsfamilie, Adelsfamilie im Habsburgerreich, Ungarischer Volksaufstand 1956 |
Kundenrezensionen
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Adelsfamilie von Lazar
Lázár die die Erzählung der ungarischen Adelsfamilie Lázár. Ein altes Schloss in Ungarn, die Adelsfamilie, die Zeit im Umbruch (2 Kriege) - eine eigene kleine magische Welt, in der man recht schnell nach den ersten Seiten gefangen ist. Und von Anfang an herrscht die Frage vor: Wie lebt man weiter, wenn um einen herum alles bricht?
Das Buch startet mit der Geburt von Lajos - der seinem Vater nicht ähnlich sieht und aus einer Affäre der Mutter entstammt.
Nelio Biedermann schreibt direkt aus dem Herzen, man merkt seine Affinität auf Grund seiner eigenen Geschichte und das Buch strahlt eine gewisse Glaubwürdigkeit aus. Ich hatte oft das Gefühl, als würde jemand mir persönlich seine Geschichte erzählen. Der Schreibstil ist sehr klar.
Sämtliche Familienmitglieder und deren Lebensläufe werden ausführlich beschrieben.
Eine tolle Erzählung, die nur teilweise etwas langatmige Stellen hat, aber im Großen und Ganzen gibt es eine Weiterempfehlung von mir.
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Stilistisch eindringlich und existenziell
Nelio Biedermanns Lázár ist ein Roman,der sich durch seinen ungewöhnlich dichten, oft fragmentarischen Stil auszeichnet. Der Text wirkt wie eine Collage aus Gedanken, Erinnerungen und poetischen Bildern, die sich nur langsam zu einem Ganzen fügen. Biedermann nutzt die Sprache nicht als bloßes Erzählwerkzeug, sondern als Ausdruck innerer Zustände – oft spröde, elliptisch, dann wieder überraschend rhythmisch und klangvoll. Der Stil verlangt den Leser:innen Aufmerksamkeit ab, doch genau darin liegt seine Kraft: Jede Zeile trägt Bedeutung, jeder Bruch im Satz verweist auf emotionale oder psychische Brüche der Figur Lázár.
Die Erzählweise ist introspektiv und existenzialistisch geprägt. Die Innenwelt des Protagonisten steht im Mittelpunkt, seine Wahrnehmung ist subjektiv, teilweise traumartig, was das Lesen zu einem fast meditativen, aber auch verstörenden Erlebnis macht. Es gibt keine klare Handlung im klassischen Sinn – Lázár ist mehr ein literarischer Bewusstseinsstrom als eine lineare Erzählung. Der Stil unterstreicht diese Offenheit und wirkt dabei sowohl modern als auch zeitlos.
Wer sich auf die sprachliche Tiefe und formale Experimentierfreude einlässt, wird mit einem Werk belohnt, das lange nachhallt. Biedermann gelingt es, durch Sprache Tiefe zu erzeugen – ein stilles, aber intensives Buch über das Zerfallen und Wieder-Zusammensetzen der eigenen Identität.
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